Die Aufmerksamkeit für die Umwelt- und Klimaauswirkungen von Baumaterialien, die 11% der gesamten CO₂-Emissionen ausmachen, nimmt zu. In den Niederlanden verwenden wir zu diesem Zweck die Umweltbilanz von Gebäuden (MPG). Aber diese Methode greift zu kurz, wenn man sie zur Reduzierung der CO₂-Emissionen und zur Förderung biobasierter Materialien einsetzt. Und das nutzen die Unternehmen gerne, so dass wir die wirklichen Auswirkungen nicht sehen und es zu einer Art Greenwashing wird. Es ist Zeit für eine Überarbeitung des MPG, um wirklich nachhaltige Entscheidungen zu fördern!
Das MPG ist eine Methode zur Bewertung der Umweltauswirkungen von Baumaterialien und Gebäuden. Dabei wird einem Gebäude auf der Grundlage der Umweltauswirkungen der verwendeten Materialien eine Umweltleistungsbewertung zugewiesen. Dieser Wert berücksichtigt Faktoren wie CO₂-Emissionen, Energieverbrauch und andere Formen der Umweltbelastung während der Lebensdauer des Gebäudes. Je niedriger die Punktzahl, desto besser schneidet das Gebäude in Sachen Nachhaltigkeit ab. Das MPG hilft bei der Auswahl von Materialien und Konstruktionen, die weniger Umweltauswirkungen haben, aber........
Die Methodik besteht aus vier Modulen: Produktionsphase, Bauphase, Entsorgungsphase und End-of-Life-Phase. Und gerade beim letzten Modul geht es schief, denn hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. In dieser Phase geht es um den Abriss, die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien. Der Schwerpunkt liegt auf der Reduzierung von Abfällen und der Maximierung der Verwendung von Materialien für neue Anwendungen. Da hier beispielsweise der heutige Wissensstand und die Weiterentwicklung des biobasierten Bauens sowohl in der Praxis als auch in der Theorie nicht berücksichtigt werden, greift der Vergleich zu kurz. Dies erfordert eine Anpassung der Vorschriften, aber ich brauche niemandem zu erklären, wie viel Zeit dies in Anspruch nimmt!
Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin für die Methodik. Aber sie muss fair sein. Das Problem ist nur, dass die Lobby für die Beibehaltung der derzeitigen Methode hauptsächlich von Parteien geführt wird, die ein Interesse daran haben. Und ich spreche von Parteien, die Bauprodukte herstellen, die nicht biobasiert sind. Sie nutzen die Regeln geschickt aus, ohne etwas falsch zu machen. Deshalb möchte ich alle Nachhaltigkeitsbegeisterten, die für zukunftsfähiges Bauen sind, auffordern, ihre Kräfte zu bündeln. Wir müssen mehr in die Öffentlichkeit gehen und beweisen, dass wir im niederländischen Baugewerbe schon bald eine größere Umstellung auf nachhaltige Lösungen vornehmen müssen.
Ich bin entschlossen, diesen Apfel zu schälen. Wer macht mit?