Den Unternehmen wird immer mehr abverlangt. Das gilt auch für die Forderung nach einem schonenden Umgang mit Rohstoffen und deren Erhaltung. Dies wird oft in einem Atemzug mit der Reduzierung des Energieverbrauchs und der Emissionen genannt. In schönen Worten: Kreislaufwirtschaft, mit geringen Umweltauswirkungen und dem Weg zur Kohlenstofffreiheit. Viele wollen ihren eigenen Beitrag für eine lebenswerte Welt leisten. Um dies in größerem Maßstab zu verwirklichen, bedarf es der Zusammenarbeit. Die Circular Facade Economy will deshalb schon jetzt mit Unternehmen der Fassadenbranche zusammenarbeiten.
Das Ziel der Circular Facade Economy ist es, "Gebäudefassaden zu entwickeln, zu nutzen und wiederzuverwenden, ohne unnötig natürliche Ressourcen zu verbrauchen, die Umwelt zu verschmutzen und die Ökosysteme zu beeinträchtigen. Bauen sollte auf eine Weise geschehen, die ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist und zum Wohlbefinden von Mensch und Tier beiträgt.
Was einmal eine Fassade war, wird, wenn möglich, zu einer weiteren Fassade;
● Ein hoher Prozentsatz der Wiederverwendung (in jeder Form) dessen, was aus dem Bestand an Fassaden freigesetzt wird;
● Ein hoher Prozentsatz von wiederverwendeten oder erneuerbaren Materialien in der neuen Generation von Fassaden;
● In denen Energieverbrauch und Emissionen reduziert oder anderweitig nachhaltig sind.
Die Stiftung Circulaire Geveleconomie ist eine Initiative von fünf Branchenverbänden der Fassadenbauindustrie: dem Verband der Metallfenster- und Fassadenindustrie (VMRG), dem Verband der Kunststoff-Fassadenelemente-Industrie (VKG), dem Verband der niederländischen Zimmereiindustrie (NBVT), der Bouwend Nederland Vakgroep Glas und der Algemene Branchevereniging Hang- en Sluitwerk (VHS). Mit der Zuteilung einer Investition des Nationaal Groeifonds im Rahmen des Programms "Toekomstbestendige Leefomgeving voor de Circulaire Geveleconomie" im Jahr 2023 stehen die Mittel zur Verfügung, um mit der Arbeit an diesem Ziel zu beginnen.
Die Niederlande und Europa haben sich für die Jahre 2030 und 2050 unumgängliche Ziele gesetzt. Dazu gehören die Senkung des CO2-Ausstoßes, die Verringerung des Einsatzes von Primärrohstoffen und die (manchmal lokale) Begrenzung von Emissionen und Umweltauswirkungen. Von Interesse für Ihr Unternehmen ist auch der Umweltkostenindikator (EKI), für den Ökobilanzen verwendet werden. Der MKI wird in der Umweltverträglichkeitsberechnung für Gebäude (MPG) verwendet, deren Wert in den kommenden Jahren schrittweise gesenkt werden soll.
Klügere Leistungsberechnungen werden uns nicht ans Ziel bringen. Nur wenn wir nachweislich besser werden, können wir eine gute Antwort geben. Gemeinsam zu handeln bedeutet auch, die Kosten für Dinge zu teilen, die besser gemeinsam angegangen werden können. Das bedeutet, in der Ausführung vorausschauend zu sein und rechtzeitig Antworten parat zu haben. Alles, was aus dem vorhandenen Gebäudebestand zur Verfügung steht, wird benötigt, um genügend Wohn- und Nichtwohngebäude zu erhalten. Vor allem bei wachsenden Bevölkerungszahlen.
Für ein Unternehmen können sich, je nach den getroffenen Entscheidungen und den Kooperationspartnern, interessante individuelle Möglichkeiten ergeben. Diese können sich von einem Unternehmen zum anderen unterscheiden. So kann jedes Unternehmen auf unterschiedliche Fragestellungen und Geschäftsmöglichkeiten der Kunden reagieren. Geschäft durch Vielfalt und Unverwechselbarkeit. Siehe Abbildung (1) auf Seite 50, die die Beziehung zwischen dem Unternehmen und möglichen Kreislaufmöglichkeiten (Strategien) skizziert.
Die Fassadenindustrie und das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft sowie das Ministerium für Inneres und Königreichsbeziehungen haben Gespräche über die Ziele, Vereinbarungen und Aktivitäten bis 2030 aufgenommen. Im Jahr 2020 wurde die vom Kabinett dem Unterhaus versprochene Studie "Untersuchung der Herstellerverantwortung im Fassadenbau" abgeschlossen. Diese zeigte ein enormes Potenzial für kreisförmiges Bauen und CO2-Reduktion auf. Diese Vereinbarung wird im Frühjahr 2024 ratifiziert werden. Und zwar durch die feierliche Unterzeichnung der Vereinbarung zur Kreislaufwirtschaft im Fassadenbau durch die relevanten Branchenverbände und Ministerien.
Neben der Lenkungsgruppe ist seit November auch das Team "Circular Facade Economy" aktiv, das sich aus Delegierten aller fünf Branchen zusammensetzt. Sie werden in den nächsten sechs Monaten mit Unternehmen zusammenarbeiten, um alle Prozesse, Logistik, Informationsflüsse und Kreislaufgeschäftsmodelle über den gesamten Zyklus hinweg zu untersuchen. Dies wird die Grundlage für Verbesserungsvorschläge, Innovationen und Entscheidungen rund um Rücknahmesysteme bilden, um besser zu punkten.
Der Ansatz der zirkulären Fassadenwirtschaft besteht aus drei Komponenten:
● Bestandsaufnahme und Voruntersuchungen;
● Vorbereitung des/der Rückführungssysteme(s);
● Konservierung.
Jede Komponente umfasst mehrere Aktivitäten, siehe Abbildung (2) oben.
Für den Wissenstransfer an Unternehmen wird 2024 ein zusätzliches Wissensprogramm aufgelegt. Dieses wird sich auf die Weitergabe von Wissen durch "Mikrolernen" konzentrieren. Das bedeutet, dass der Transfer in überschaubaren kurzen Videos, Blogs, Wissenskarten und mehr erfolgt. Dies wird im Laufe dieses Jahres auf der Website circulargeveleconomie.nl zu finden sein, und in den folgenden Jahren wird das Angebot erweitert werden.
Der Ansatz im Rahmen der Circular Facade Economy baut auf Forschung, Wissen und Erfahrung bei den beteiligten Industrieorganisationen, Behörden und Wissenspartnern auf. Bei den beteiligten Wissenspartnern handelt es sich um die Hogeschool Utrecht, die Technische Universiteit Delft, die Hogeschool Saxion, Real Capital Systems, Platform-IO und andere Partner des Netzwerks. Die Grundlage für den Ansatz bildet unter anderem die Machbarkeitsstudie PerpetuAL, die 2023 von VMRG und Real Capital Systems zusammen mit etwa 16 Partnern abgeschlossen wurde. Darin wurden Ansätze (Methoden), Möglichkeiten für Unternehmen im Kreislauf und die Beziehung zwischen Industrialisierung, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft erarbeitet.
Abschließend möchte Monique Fledderman, Präsidentin der Circular Facade Economy, den Unternehmen Folgendes mit auf den Weg geben: "Am wichtigsten ist, dass die Circular Facade Economy von und für den gesamten Fassadensektor ist. Deshalb möchten wir die Unternehmen einladen, sich über ihren Mitgliedsverband aktiv zu beteiligen. Nur so können wir die Unternehmen optimal unterstützen, damit die angebotenen Lösungen auch zu den Unternehmen der Branche passen."