Für den Erhalt des historischen Gebäudes erhielten Andrea und Olaf Ernst den Förderpreis der Bezirkskulturstiftung Unterfranken. Sie verwandelten die alte Brauerei in Untersteinbach in ein modernes Wohn- und Bürogebäude mit einer Energieeffizienz, die den heutigen Anforderungen entspricht. Seinen besonderen Charme verdankt das Gebäude dem historischen Flair der monumentalen Fassade, das durch den Einsatz der Fenstersysteme heroal W 72 und heroal W 72 i sowie des Türsystems heroal D 72 unterstützt wird.
Das historische Gebäude, das heute den Ortskern von Untersteinbach im unterfränkischen Landkreis Hassberge prägt, fristete jahrzehntelang ein Schattendasein. Im Auftrag des damaligen Brauereibesitzers Georg Zeck plante und baute Architekt Karl Rüttinger 1928 ein neues Brauereigebäude. Nach dem Verkauf im Jahr 1950 verfiel das markante Gebäude mit seinen Rundbogenfenstern jedoch, bis sich der Steuerberater und heutige Eigentümer Olaf Ernst in das Gebäude verliebte. Als Mitglied des Stadtrats lag ihm der Erhalt dieses historischen Gebäudes am Herzen. Angetrieben wurde er dabei auch durch seine familiären Verbindungen: Olaf Ernst ist der Urenkel des Architekten, der die ursprünglichen Pläne für das Gebäude gezeichnet hat. Mit seinem Nutzungskonzept, das den Umbau der monumentalen Brauerei zu einem Finanzamt und drei Ferienwohnungen vorsah, konnte er die Stadtverwaltung und das Bayerische Innenministerium überzeugen.
Nachdem das Projekt in das Förderprogramm zur Revitalisierung leerstehender Geschäftshäuser aufgenommen wurde, begannen Olaf Ernst und seine Frau Andrea 2014 mit viel Liebe zum Detail mit der Sanierung. Für das architektonische Konzept zogen sie den Bamberger Architekten Veit Huber hinzu. Nach der Entrümpelung des Gebäudes wurde zunächst der Dachstuhl in Angriff genommen und alle Räume innen mit einer diffusionsoffenen Wärmedämmung versehen, um auch energetisch den heutigen Anforderungen zu entsprechen. Auch die Einhaltung der Denkmalschutzbestimmungen erforderte einen großen Aufwand. So mussten zum Beispiel alle ursprünglichen Gauben von einem Schreiner exakt rekonstruiert werden. Als ebenso große Herausforderung erwies sich die Wiederherstellung der alten Fassade mit Rippenputz, wie sie bei Industriebauten damals üblich war. Hierfür engagierten Andrea und Olaf Ernst einen Kirchenrestaurator.
Die Geschichte der Brauerei lebt auch im Inneren des Gebäudes weiter, wo verschiedene Teile der ehemaligen Brauerei eine neue Funktion erhalten haben. Das beginnt schon beim Eingang zum Steuerberatungsbüro von Olaf Ernst, wo durch eine gläserne Bodenplatte ein beleuchteter Brunnen zu sehen ist, der aufwendig zu einem attraktiven Blickfang umgestaltet wurde. Etwas ganz Besonderes ist auch der Schreibtisch, den Olaf Ernst aus einem Teil des alten Klärbeckens anfertigen ließ. Auch die drei Ferienwohnungen sind mit authentischen Elementen ausgestattet. So wurde zum Beispiel das ehemalige Hopfensieb aus dem Kühlbecken zum Wohnzimmertisch umfunktioniert. Die verputzten Wände zieren zahlreiche Ausschnitte, die die historischen Backsteine freilegen und die runde Form des ehemaligen Schornsteins erkennen lassen.
Eine besondere Herausforderung bei der Renovierung waren die Anforderungen, die an die Aluminiumfensterrahmen gestellt wurden. Zum einen mussten nach den Regeln des Denkmalschutzes die historischen Metallsprossen vor den Fenstern erhalten werden, um den industriellen Charakter des Gebäudes zu bewahren. Insbesondere die Herstellung der beiden modernen Rundbogenfenster, die über elektrisch betriebene Oberfenster für eine ausreichende Belüftung sorgen sollen, stellte höchste Anforderungen an die Fertigungstechnik.
Das Fenstersystem heroal W 72 i bot eine ideale Lösung. Durch den Einsatz des Architektur-Blockfenstersystems heroal W 72 i mit seinen extrem feinen Ansichtsbreiten für die 48 Elemente wurde in der alten Brauerei eine maximale Transparenz und eine elegante Gestaltung ohne sichtbare Flügel und Sprossen geschaffen, die das schlanke Erscheinungsbild der Metallsprossen unterstreicht. Das elegante Erscheinungsbild wird durch die hochwertige heroal hwr-Pulverbeschichtung im DB-Farbton 703 (Eisenglimmergrau) noch unterstrichen. Auch in puncto Langlebigkeit überzeugt das Fenstersystem: Durch die einzigartige Geometrie der Profile werden bei einer Bautiefe von 72 mm im Blendrahmen und 84 mm im Flügel Uw-Werte erreicht, die den heutigen Wärmeschutzanforderungen an Fenster entsprechen. Die hohe Energieeffizienz des Fenstersystems trägt zur Kostensenkung über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes bei.
Dass die beiden Rundbogenfenster mit dem Fenstersystem heroal W 72 denkmalgerecht realisiert werden konnten, ist dem heroal-eigenen Profilbiege- und Abschrägservice zu verdanken. Dieser in der Branche einzigartige Service ermöglicht komplexe Verformungen wie Rund-, Steigungs- oder Korbbögen sowie die Herstellung passgenauer, reproduzierbarer Fasen und Bauanschlüsse nach Modell.
Dank der beiden Rundbogenfenster ist der ursprüngliche Charakter der alten Brauerei erhalten geblieben - sie prägen die Fassade des markanten Gebäudes, das vorne schmal ansteigt und erst hinten seine wahre Größe zeigt. Olaf Ernst ist sehr zufrieden mit der Qualität der Fenster und mit der Betreuung vor Ort durch seinen heroal-Fachbetrieb, Fensterbauer Gugelfuss aus Elchingen: "Bei solch komplexen und individuellen Anforderungen war es hilfreich, einen kompetenten und erfahrenen Partner an seiner Seite zu haben."
Die Eingangstür der alten Brauerei bildet mit den Fenstern eine optische Einheit. Mit dem modernen, schlanken Design der Profile unterstreicht das Türsystem heroal D 72 die anspruchsvolle Optik der Metallsprossen vor den Fenstern und trägt mit der hwr-Pulverbeschichtung im DB-Farbton 703 (Eisenglimmergrau) zum harmonischen Gesamteindruck der Fassade bei. Als ästhetische Lösung mit maximaler funktionaler Flexibilität erfüllt das hochwertige Türsystem höchste Anforderungen an die Wärmedämmung, und das dank seiner Dichtungstechnik und der innovativen Isolierkammergeometrie mit reduzierter Wärmeleitung von innen nach außen.
Dass das Ergebnis besonders harmonisch ist, bestätigt auch die Auszeichnung mit dem Förderpreis der Kulturstiftung Unterfranken. Der Kulturausschuss des Bezirkstags von Unterfranken betonte bei der Verleihung, dass es Andrea und Olaf Ernst gelungen sei, das denkmalgeschützte Gebäude in vorbildlicher Weise zu sanieren und dabei seinen authentischen Charakter zu bewahren. Für das heimatverbundene Ehepaar bedeutet diese Würdigung nicht das Ende ihrer Bemühungen um die Wiederbelebung des Untersteinbacher Ortskerns. Sie planen auch die Renovierung und Umnutzung der ehemaligen Gaststätte neben der alten Brauerei.